Klassische Texte des Taijiquan

Meister Chang San Feng


Meister aus fernen Zeiten

Meister aus fernen Zeiten

Im 13. oder 14. Jahrhundert soll der taoistische Mönch Chang San Feng der Legende nach in den Wudang-Bergen (Zentralchina, in der Provinz Hubei) verschiedene Kampfkünste miteinander verwoben und daraus die Tai Chi Chuan Ursprungsform (die ?13 Stellungen?) geschaffen haben.

Eine der traditionellen Legenden besagen, dass Taiji von dem legendären CHANG SAN FENG, einem Wudang-Taoisten, im 12. Jahrhundert begründet wurde, nachdem er den Kampf einer Schlange mit einem Kranich beobachtet hatte. Andere Quellen berichten über Chang San Feng, dass er immer sehr unordentlich gekleidet war und deshalb auch Chang La Ta (schlampiger Chang) genannt wurde. Er trug ausschließlich Mönchsgewänder und war groß und kräftig, entweder verspeiste er Unmengen von Nahrungsmitteln oder nahm einige Monate überhaupt nichts zu sich. Immer wenn er bei den Leuten schon fast in Vergessenheit geraten war, kehrte er zurück, um sich unter sie zu mischen und Spaß mit ihnen zu haben.

Es wird gesagt, dass er irgendwann mit seinen Schülern in die Wudang Berge verschwunden ist. Als 1392 der erste Kaiser der Ming Dynastie von ihm hörte, schickte er Leute in die Berge, um nach ihm suchen zu lassen, doch Chang San Feng wurde nie gefunden.

Er lebte möglicherweise in der Zeit der Sung-Dynastie (1127 - 1279), andere Quellen sprechen vom 9. Jhd. v. Chr. Sein Name bedeutet "der wahre Mensch aus der Höhle" oder sinngemäß der "vollkommene Weise". Er war taoistischer Mönch im "Kloster der weißen Wolke" auf dem Wudan-Berg und ein bekannter Meister des Kung Fu.

Der Legende nach beobachtete er einmal einen Kampf zwischen einem Kranich und einer Schlange. Der Kranich verteilte kräftige Fußtritte und Schnabelhiebe, während er sich mit kreisenden Flügelschlägen verteidigte. Die Schlange hingegen behielt ihre Kampfstellung mit hoch über dem Rumpf erhobenen Kopf bei. Während sie den Angriffen des Kranich mit wenigen runden Bewegungen auswich, wartete sie darauf, dass sich der Gegner eine Blöße gab, um dann vorzustoßen.

Quellennachweis:
Texte sind wörtlich zitiert aus dem Titel: Ausgewählte Schriften zu T'ai Chi Ch'uan